2011 Von Spanien bis Korfu

Wir kauften das Schiff  nach langer intensiver Suche (siehe im Abschnitt Schiff) im Februar 2011 in Denia, im April verlegten wir dann nach Torrevieja, wo wir berufsbedingt das Schiff bis Anfangs Juli in der Marina stationierten. Torrevieja ist eine lebendige Stadt wo es nicht nur Touristen sondern auch noch einheimische Spanier gibt.
Da wir das westliche Mittelmeer schon gut kennen und es uns dazu hier auch zu teuer geworden ist, beschlossen wir, ins östliche Mittelmeer zu segeln (Griechenland, Türkei) welches für uns zumindestens in nautischer Hinsicht noch Neuland oder besser Neusee war.
Da wir nur Mitte Juli bis Mitte August und im Oktober Zeit zum segeln hatten, planten wir, im Sommer über die Balearen, Sardinien, Sizilien bis nach Süditalien zu segeln und dann im Herbst weiter bis nach Korfu, wo wir für den Winter einen Platz in der Marina reservierten.
1. Teil: Von Torrevieja bis nach Roccella Ionica 18.07. -09.08.2011
Wir planten ursprünglich direkt nach Sardinien zu segeln, da der Wind aber bald direkt auf  die Nase kam und dazu ein chaotischer Seegang herrschte, für später aber NNW-Wind angesagt war, beschlossen wir, eine kleine Pause in Mahon einzulegen, um dann mit dem angekündigten Mistral nach Sardinien zu übersetzen. Wir kamen am 20.07. in Mahon an, wo es von Touristen nur so wimmelte und wir über 100 Euro für einen Liegeplatz bezahlen mussten, so dass wir es vorzogen, in der zweiten Nacht in der Bucht zu ankern. Am 22.07. so um die Mittagszeit setzte dann der angekündigte Tramontana-Wind ein und wir verliessen Mahon mit dem Ziel Südsardinien. Wir hatten dann auch tatsächlich einen NNW-Wind von 6-7 mit entsprechend ruppiger See, wir wurden arg durchgeschüttelt, kamen aber dafür auch zügig vorwärts.
Am 24.07., nach ziemlich genau 48 Stunden segeln, fiel dann der Anker in der wunderschönen Bucht von Porto Teulada, der Wind pfiff weiterhin mit 6-7, aber das Meer war flach und der Aussenborder wollte partout nicht anspringen trotz eines 150 Euro teuren Service, den wir in Torrevieja machen liessen. Also war es nichts mit dem Landgang, denn gegen 6-7 Windstärken mit einem kleinen Schlauchboot zu rudern wollten wir schon gar nicht ausprobieren. Nach einem Ruhetag in Porto Teulada gings am 26.07. nach Villasimius wo wir zwecks Wartungsarbeiten (Aussenborder!) und Bunkern einen Hafentag einlegten. Das Problem beim Aussenborder war der  verstopfte Benzinfilter und es war nicht ganz einfach, einen passenden Ersatzfilter aufzutreiben, aber schliesslich fanden wir in einer Autowerkstätte das gesuchte Teil, oder wenigstens eines, das einigermassen passte. Am 28.07. starteten wir dann für unsere nächste grössere Etape nach Sizilien, die ersten sechs Stunden konnten wir mit etwa 4 Windstärken aus N segeln, für den Rest der Strecke musste dann die "Dieselbrise" für den Vortrieb sorgen. Am nächsten Tag kamen wir dann in San Vito lo Capo im Nordwesten von Sizilien an. Bei mehreren Stegen im Hafen wurden wir herbeigewinkt und wir entschieden uns dann für einen Steg, der uns vertrauenswürdig schien. Kaum hatten wir das Schiff vertäut, mussten wir stolze 80 Euro hinblättern für eine Nacht und auf unsere Frage, wo dann die Dusche und die Toiletten seien erhielten wir die Antwort, dass dies hier nicht existiere! Wir fanden dann heraus, dass die verschiedenen Stege verschiedenen Clubs gehören die offenbar ihre Clubkasse mit Liegegebühren von Gastyachten auffüllen. Abzocke a la Italiana.